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ARCHIV-BLOG:

20 Jahre Stegmeyer Bogenbau auf Burg Lichtenberg

Seit 20 Jahren baut Achim Stegmeyer bereits Bogenunikate, die mit zu dem Besten zählen, was weltweit speziell im Langbogenbau zu bekommen ist. Zum zweiten großen Jubiläum fertigte er 20 meisterliche Langbögen, die im Rahmen einer kleinen Veranstaltung am 26. April 2008 auf der Burg Lichtenberg an die Kunden übergeben wurden.
Nach dem Eintreffen der Gäste und einem Sektempfang begrüßt der Firmen-Jubilar seine Kunden, hält sich aber nicht all zulange mit einer Rede auf, sondern bittet gleich zum Essen. Das 3-Gänge-Menü beginnt mit einem riesigen Salatteller, der allein fast schon satt macht. Dazu werden zwei Sorten Baguette gereicht. Der Hauptgang überrascht mit Rinderbraten und schwäbischen Semmelklößen, dazu Bohnen im Speckmantel. Von allem trägt das Burg-Personal reichlich auf und wer von dem Salatteller noch nicht genug hatte, der wird spätestens mit dem Hauptgang entschädigt.

Bald schon werden Apfelküchle mit Vanilleeis und Sahne kredenzt, aber viele sind langsam wegen des Sättigungsgrades schon ungeduldig.

Schließlich stehen doch in der einen Ecke zwei verhüllte Präsentationswände, die nur darauf warten, geöffnet und entleert zu werden. Aber noch spannt der Achim die Geduld seiner Gäste auf die Folter und lässt sich Zeit mit dem Beginn der Übergabe. Schließlich rebellieren diese und fordern mit Klopfen auf die Tische lautstark ”wir wollen die Bögen sehen”. Dem Achim bleibt nichts anderes übrig, als dem Drängen nachzugeben und unter dem begeisterten Applaus der Anwesenden öffnet er die beiden Präsentationsständer. Der Anblick der 20 Jubiläumsbögen in ihren Ständern, beleuchtet von den Strahlern ist wirklich atemberaubend. Und obwohl die Bögen auf den ersten Blick gleich aussehen, unterscheiden sie sich u. a. doch in kleinen Details im Zierfurnier und der handschmeichlerisch ausgearbeiteten Griffe.

Der Reihe nach nimmt der Bogenbauer das Zertifikat und erzählt ein paar Worte zu dem jeweiligen neuen Bogen-Inhaber. Die Nummer 1 erhält der Messermacher Kaljumae, von Anfang an ein treuer Begleiter und Freund vom Achim. Die Nummer 5, sagt er, ist ein ganz besonderer Bogen und eigentlich darf er ihn gar nicht überreichen, sondern der, der für diese Besonderheit verantwortlich ist. Mit diesen Worten und einem ganz besonders breitem Grinsen im Gesicht bittet er den Herbert nach vorne, damit der den Bogen seiner Frau persönlich überreicht.

Die Angie hatte bis zu diesem Augenblick keine Ahnung, dass sie einen Jubi-Bogen erhalten wird und so bleibt ihr fast die Luft weg, als sie den Bogen in die Hand gedrückt bekommt. Aber nicht nur Angies Augen werden feucht, vor allem das Goldschmiedemeisterpaar freut sich mit, denn der Jochen hat die Herausforderung, die Eheringe im Bogengriff nachzubilden aufs Feinste gemeistert. Sogar die Gravuren auf der Innenseite der Ringe hat er eingearbeitet und so sind die beiden Bögen nach der Übergabe zum Anschauen sehr gefragt.

Eberhard Kaljumae, der Mitglied der deutschen Messermacher-Gilde ist, verteilt anschließend die vorbestellten Messer, die er passend zu den Jubiläums-Bögen angefertigt hat. In Scheide und Messergriff sind nur Materialien verarbeitet, die auch in den Bögen enthalten sind und durch den Messergriff verläuft genau so ein Ebenholz-Streifen wie durch den Bogengriff. In der Heftunterseite ist die Serien-Nr. eingraviert, die dokumentiert, dass es von diesem Messer höchstens 20 Stück geben wird.

Die Angie wird nochmals überrascht, als sie das Messer Nr. 5 bekommt und als Erinnerung an ihren 5. Hochzeitstag sind auf der rechten Seite der Klinge zwei Ringe eingelasert, in deren Überschneidungsbereich die Zahl 5 steht. Kaum sind die neuen Bögen gespannt, werden die mitgebrachten Pfeile aus dem Köcher gezogen und in zwei Runden die drei um die Burg herum aufgestellten 3D-Tiere erlegt. Nach dem Miniturnier geht es zurück zu Kaffee, Kuchen und der Siegerehrung. Aufgrund des inzwischen herrlichen Frühlingswetters bleiben alle Gäste im Freien, wo der Kuchen gleich noch einmal so gut schmeckt.

Die Sportlichen wagen sich dann auf den Burgfried, von dem man eine weite Rundumsicht auf das umliegende Land hat, die Zurückgebliebenen unterhalten sich angeregt über die neuen Bögen. Die Zeit ist schon fortgeschritten, als die glücklichen Bogenbesitzer ihre neuen Schmuckstücke einpacken und zufrieden den Heimweg antreten. Wieder muss der Achim sehr viele Hände schütteln. Da bleibt es nur zu hoffen, dass ihm keiner seiner Gäste die Finger gequetscht hat – nicht, dass er keine solchen Meisterbögen mehr zustande bringen kann.

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